Unkrautvernichter zum Selbermachen

Für viele Gärtner stellt sich in jedem Jahr wieder die Frage nach der Bekämpfung vom Unkraut im Garten. Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass Unkraut kein biologischer oder botanischer Begriff ist und lediglich aussagt, dass es sich nicht um Kulturpflanzen handelt. Die sogenannten Beikräuter wachsen (ohne Aussaat) an für sie geeigneten Standorten zwischen Nutz- und Zierpflanzen. In der Natur kommen ihnen verschiedene wichtige Aufgaben wie beispielsweise der Schutz vor Erosion und Austrocknung des Bodens zu. Zudem bieten sie Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten für viele Insekten. Dennoch können die unerwünschten Kräuter an einigen Stellen zu einer Plage werden. Mit verschiedenen einfachen oder selbst hergestellten Mitteln wird den störenden Pflanzen zu Leibe gerückt.

 

Biologischen Unkrautvernichter selber herstellen

 

Unkrautvernichter die man selbst herstellen kann, sind mit sorgfältig gewählten Inhaltstoffen nicht schädlich für die Umwelt und können helfen Geld zu sparen. Allerdings müssen sie meist mehrfach angewendet werden und wirken mitunter nicht ganz so zuverlässig wie industriell gefertigte Chemieprodukte. Dennoch kann der Mehraufwand für das Herstellen eines Unkrautvernichters viele Vorteile bieten. Wer zu selbstproduzierten Mitteln zur Bekämpfung von Beikräutern greift, weiß genau über die Inhaltstoffe Bescheid und kann sich sicher sein keine schädlichen Wirkstoffe zu verwenden. Die flüssigen oder mechanischen Alternativen zu den herkömmlichen Unkrautvernichtern eignen sich in den meisten Fällen auch für den Anbau von biologischem Gemüse.

 

Flüssiger Unkrautmittel zum Selbermachen

 

Unkrautvernichter in flüssiger Form lassen sich meist ohne großen Aufwand selbst herstellen, doch es gibt Einiges zu beachten.

 

1. Brennnesseljauche

Die natürliche Brennnesseljauche findet in vielen Gärten regelmäßig Anwendung und kann auch gegen Unkraut eingesetzt werden. Für die Brennnesseljauche werden Brennnesseln gepflückt (Handschuhe tragen und Arme schützen!) und in einen Eimer gelegt. Ein Teil Brennnesseln wird mit zehn Teilen Wasser aufgefüllt. Rund zehn Tage gärt die Mischung vor sich hin bis sie Einsatz bereit ist. Der unangenehme Geruch kann durch den Einsatz von Urgesteinsmehl etwas neutralisiert werden. Brennnesseljauche sollte nur auf den Boden und nicht auf die Blätter gebracht werden um dunkle Flecken durch die Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Eventuell muss diese Prozedur wiederholt werden.

 

2. Essig und Salz

Für die selbstgemachte Unkrautvernichtung im heimischen Garten werden oft Salz und Essig eingesetzt – sie sind die wohl bekanntesten flüssigen Unkrautmittel zum Selbermachen. Auf Terrassen und in Einfahrten ist dieses Vorgehen jedoch verboten, denn beide Substanzen können dort nicht biologisch abgebaut werden und kommen über die Kanalisation in die Wasserwerke. Die Aufbereitung gestaltet sich schwierig, so dass die Wirkstoffe in die Umwelt und ins Trinkwasser gelangen können. Bei Verstößen gegen das Verbot können deswegen empfindliche Bußgelder verhängt werden. In Beeten und auf Wiesen ist der Einsatz von Essig und Salz zwar erlaubt, kann jedoch ebenfalls zu Schäden wie einer Bodenübersäuerung führen, umliegende Pflanzen in Mitleidenschaft ziehen und Insekten töten. Die Versalzung von Böden kann zur Folge haben, dass Pflanzen bei der Aufnahme von Wasser und Nährstoffen durch die Veränderung osmotischer Abläufe und eine Bodenverdichtung beeinträchtigt werden. Zudem können sich Stoffe in den Pflanzen ansammeln, die sie schädigen. Auf die Hausmittel Salz und Essig sollte also weitestgehend verzichtet werden.

 

Hausmittel gegen Unkraut

 

Einige Hausmittel zur Unkrautvernichtung eignen sich sehr gut für den Einsatz gegen das unerwünschte Grün auf der Terrasse, im heimischen Ziergarten oder für Nutzgärten. Der Vorteil natürlicher Alternativen zum Unkrautvernichter liegt vor allem in ihrem gefahrlosen Einsatz, auch, wenn Kinder oder Haustiere den Garten nutzen.

1. Heißes Wasser

Ein bekanntes und bewährtes Hausmittel gegen Unkraut ist das Übergießen mit heißem Wasser. Dabei werden die Pflanzen bis in die Wurzeln geschädigt, so dass sie im Anschluss einfach entfernt werden können. Dieser Vorgang muss eventuell wiederholt werden.

2. Hochdruckreiniger

Für versiegelte Flächen eignet sich der Einsatz eines Hochdruckreinigers. Nah an den Boden gebracht kann er mit hohem Druck das Unkraut vernichten.

3. Abflammen

Auf Terrassen und Wegen kann das Unkraut mit Feuer abgeflammt werden. Gasflammen eignen sich hier besonders. Moderne Flammgeräte für diesen Zweck erhitzen die gewünschten Stellen und sorgen so für ein Explodieren der Pflanzenzellen. Bei anderen Geräten kann es durch die Flammen zu Veränderungen an den Platten auf der Terrasse oder den Gehwegen kommen.

4. Bodendecker

Um das Wachstum von Beikraut zu vermeiden, können bodendeckende Pflanzen eingebracht werden. Sie nehmen viel Raum ein und lassen kaum Platz für Unkraut. Zuverlässige Bodendecker sind beispielsweise die Kriechspindel, Efeu, Ysander oder die Elfenblume. Einige der bodendeckenden Pflanzen sind sogar immergrün und bieten so auch im Winter einen lebhaften Farbtupfer im Garten.

5. Mulchen

Wo es möglich ist oder wo die Bodendecker noch keine zusammenhängende Oberfläche gebildet haben, kann mit Rindenmulch, Pinienrinde oder Holzspänen gemulcht werden. Das macht es den wilden Kräutern schwer auszutreiben oder sich anzusiedeln.

6. Schwarze Plane

Mit einer schwarzen Plane können große Beete abgedeckt werden. Unter der Folie sterben alle Pflanzen ab. Dieses Mittel eignet sich beispielsweise, wenn größere Flächen vom Unkraut befreit werden sollen. Allerdings lässt die Plane kein Wasser hindurch.

7. Unkrautvlies

Ein ähnliches Prinzip wie die schwarze Plane verfolgt auch das Unkrautvlies bei der Bekämpfung von Beikräutern. Anders als Planen sind die robusten Vliese wasserdurchlässig. Das Vlies wird einfach auf das zu bepflanzende Beet gelegt, bevor die Pflanzen eingebracht werden. An den Rändern wird es beschwert. An den Stellen, an denen Zier- oder Nutzpflanzen gepflanzt werden sollen, wird mit einer Schere ein Kreuz geschnitten. So lassen sich die Ecken aufklappen und die Pflanze kann an dieser Stelle eingepflanzt werden. Dann werden die Ecken wieder zurückgebracht. Wenn das Beet fertig bepflanzt ist, kann eine dünne Schicht Erde über das Vlies gegeben werden. So wird es unsichtbar und kann nicht mehr wegwehen. Das Unkrautvlies kann auch nachträglich eingebracht werden, dann ist das Vorgehen jedoch etwas schwieriger. Durch das Vlies kommen nur wenige bis keine Beikräuter hindurch.

8. Jäten

Die bewährteste Methode gegen Unkraut ist das Jäten. Am besten geht dies nach einem Regenguss, wenn die Erde weich und locker ist. Der Einsatz eines Unkrautstechers oder Distelstechers kann hilfreich sein um tiefsitzende Wurzeln vollständig aus dem Boden zu holen. Bürsten und Besen mit harten Borsten eignen sich um auf Terrassen und zwischen Gehwegplatten unerwünschtes Unkraut zu entfernen. Gejätet werden sollte übrigens vor der Blütezeit, damit die Pflanzen nicht die Gelegenheit haben sich auszubreiten.